Opel Calibra 2.0 i

Robuster Manta-Enkel

"Der Calibra trifft voll den Zeitgeschmack der Neunziger!"

Auto Motor Sport


DRIVESTYLE

Was gefällt dir an diesem Modell?

Die Haptik im Innenraum, die Übersichtlichkeit, das Design der Leuchten

Soundtrack zu diesem Wagen:

Die Setlist der "Memento-Tour" der Böhsen Onkelz

Revier:

Stadt: 10%  Autobahn: 10%  Landstraße: 80%

Die Kaufentscheidung!

Schon lange mit einem Calibra geliebäugelt und nun einen als Winterauto gefunden

Schönstes Erlebnis mit dem Wagen:

Mit dem Calli nach Hannover zum Onkelz-Konzert gefahren und auf dem Rückweg nachts um 2 Uhr durch den leeren Elbtunnel mit offenen Fenstern....

Ein Blick ins Handschuhfach:

Sicherungen, Parkscheibe, Taschentücher

Reaktionen zum Wagen:

"Oh...´n Calli! Jeder Popel fährt ´n Opel."

Dieser Wagen in eigenen 3 Worten

Sportlich und unauffällig



Technik

Leistung 115 PS bei 5200 U/Min
Hubraum 1998 ccm
max. Drehmoment        170 Nm bei 2600 U/Min                
Motor Reihenvierzylinder
Einbauart vorne quer
Antrieb Front 
Getriebe 5-Gang manuell
Bremsen Scheiben vorne und hinten
Kraftstoff

Normal - Benzin



Fahrleistung

V-Max 205 km/h
0-100km/h 10 s
theoret. 1/4-Meilezeit (o. Fahrer)    , s 
Leistungsgewicht , kg/PS
Luftwiderstand 0,26 cW
Verbrauch

8,2 l / 100 km           

Reichweite (kombiniert)

 km

Bremsweg aus 100 km/h (warm) 

 m



Maße und Gewicht

Höhe 1320 mm                      
Breite 1688 mm
Länge

4492 mm

Leergewicht 

 kg 

Tankinhalt

 Liter

Höhe der Ladekante                

 cm

Kofferraum

380 - 980 Liter 

Wendekreis

10,70 m



Räder und Fahrwerk

Felgen Sport-Stahlfelgen mit Radkappen
Felgengröße                  
5,5 x 13 ET49
Lochkreis 4 x 100
Reifen

Good Year - Vector 3

Reifengröße 175 / 70 / R13  82T                 
Fahrwerk original               
   
   
   


Das Modell

Motorisierungen des Opel Calibra:

2,0 i mit 115 PS

2,0 i 16V mit 136 PS

2,0 i 16V mit 150 PS

2,5 i V6 mit 170 PS

2,0 i 16V Turbo mit 204 PS

Vorgänger:

Opel Manta B

Nachfolger:

keiner

Baujahr: 1992

Bauzeit: 1989 - 1997

Generation: 1. Generation

Bedeutung des Modellnamens:

Bereits in den 30er Jahren gab es den Modellnamen Opel Kadett neben Kapitän und Admiral. Es wurde immer weiter fortgesetzt gemäß dem sozialem Aufstieg: Kadett, Kapitän, Commodore, Admiral.

Kadett: ist eine Bezeichnung für einen Zögling einer militärischen Erziehungsanstalt zur Vorbereitung auf eine militärische Karriere.

Bei der deutschen Marine heißen Seeoffiziersanwärter im Range eines Unteroffiziers Seekadetten.

Gebaut in:

Antwerpen (Belgien)

Design:

Erhard Schnell



Die Ausstattung

AUDIO
Radio                                Blaupunkt SC 202 Typ B
Leistung   

4 x 6 Watt

Antenne Kotflügel Beifahrerseite           
Lautsprecheranzahl 4


           SITZE            
Sitze                original    
Polstermaterial

verblichenes, graues Velours 

Kopfstützen vorne
Rücksitzbank                   
komplett  umlegbar               
   
   
   
   
   


                  LENKUNG                   
Lenkrad            original, 4-Speichen              
Lenkradmaterial                

Kunststoff

Servolenkung nein
Applikation Der Opel-Blitz               
Hupe original
   
   


           LICHT            
Hauptscheinwerfer                Halogen  H4-Birnen          
Rückfahrscheinwerfer 2
Nebelschlussleuchten 1
Heckleuchten original
Innenraum  1


           SCHEIBEN UND SPIEGEL           
Frontscheibe               ohne Farbkeil original    
Scheibenwischer 

2 Stufen, Intervall, Einzel,          

Heckscheibe beheizbar
Heckscheibenwischer  original 
Fensterheber manuell
Aussenspiegel manuell verstellbar (Fahrerseite von innen)
Glashubdach manuell 


           SICHERHEIT          
3-Punkt-Gurte                    vorne  2, hinten 2                   
2-Punkt-Gurte  hinten 1
Haltegriffe  


           TÜREN          
Ablagefach               original    
Türverriegelung

Stift

Fensterheber                         manuell                              


           INNENRAUM         
Fußmatten Teppich schwarz
Schaltung original
Aschenbecher  1 vorne und 2 hinten
Zigarettenanzünder             neben dem Aschenbecher
Kleiderhaken 2
Tachobeleuchtung gelb
Armaturenbrett Kunststoff braun
Zusatzinstrumente nachgerüstet
Heizung 3 Stufen 


           KOFFERRAUM         
Kofferraumabdeckung      original
Beleuchtung 1 Leuchte                               


           KAROSSERIE       
Lackierung          Türkis - Farbcode 339
Tankdeckel

Beifahrerseite mit Chromring,

abschließbar

Embleme OPEL-Blitz an Front, "Kadett"- und "Opel"-Schriftzug am Heck, "Berlina"-Schriftzug an beiden Kotflügeln
Frontspoiler
KAMEI
Anhängerkupplung 

ORIS

Aufkleber

"Kadett-D-Werbe-Slogan" an Heckscheibe

Auspuff

Original mit Auspuffblende



           INSTRUMENTE       
Tachometer                                            
Drehzahlmesser                    
Kraftstoffanzeige                                                 
Kühlmittelthermometer


Kilometerzähler  
Batterieleuchte  
Fernlichtleuchte  
Blinker  
Motoröl-Warnleuchte  
Uhr  


In den Medien

Opel Calibra in Film und Fernsehen:

Ghettogangz, Autobahnraser, Dirty Mind, Doppelter Einsatz, Alarm für Cobra 11, Ein Fall für zwei, Wollfs Revier, Abgefahren, 7 Seconds, Die Ludolfs, Ein Bayer auf  Rügen, Veronica Guerin, ...

Opel Calibra in Videospielen:

Deadly Racer, Destruction Derby Arenas, Rally Championships, Taxi 3 - Extreme Rush, A2 Racer 2, Straight Victory, Sega Touringcar Championship, Gran Turismo 2, Gran Turismo 3 - A Spec, Gran Turismo 4, Gran Turismo 5, Gran Turismo 6, Kaido Battle 2 - Chain Reaction

Opel Kadett D im Modellbau

Hersteller: Siku    Größe: 1:55

Hersteller: Herpa    Größe: 1:87

Hersteller: IXO   Größe: 1:43

Hersteller: Minichamps   Größe: 1:43

Hersteller: Schuco   Größe: 1:43

Hersteller: Gama   Größe: 1:43

Opel Kadett D 1.3l mit 60PS in Zeitschriften:

AutoMotorSport 9/80 - Kaufberatung

AutoMotorSport 18/79 - Kaufberatung

AutoBild 29/86 - Kaufberatung

 

Prominente Besitzer eines Opel Calibra:

Erich Ribbeck (Fussball - Spieler und Trainer)

Christian Ziege (Fussball - Spieler und Trainer)

Rudi Assauer (Fussball - Spieler und Trainer)

Uli Hoeness (Fussball - Spieler und Präsident)

Torsten Frings (Fussball - Spieler und Trainer)

Ralf Schumacher (Formel1-Fahrer)

Steffi Graf (Tennisspielerin)



Ersatzteilpreise

Quelle: kfzteile24.de (Stand 2016)

Bremsscheibe vorne (ATE): 24,99 €

Bremsbelag vorne (ATE): 20,99 €

Bremssattel vorne (ATE): 93,99 €

Endschalldämpfer (Walker): 65,99 €

Kupplungssatz (LUK): 130,99 €

Stoßdämpfer vorne (MONROE): 41,99 €

Zahnriemensatz (Continental): 61,99 €

Luftfilter (MANN FILTER): 6,49 €

Lichtmaschine (BOSCH): 176,99 €

Querlenker (MONROE): 49,99 €

Spurverbreiterung 15mm (H+R): 72,99 €

Kühler (HELLA): 88,99 €

Wasserpumpe (FEBI BILSTEIN): 22,99 €



WERBESPOT

TESTBERICHT



Unterhaltskosten

Stand 2016

Herstellernummer: 0039
Typschlüssel 577
Steuern 329 € / Jahr (Nicht schadstoffarm)
Haftpflicht Typklasse 13
  118,18 € / Jahr (GVV Versicherung)
Teilkasko Typklasse 10
  244,65 € / Jahr (Cosmos Direkt)
Vollkasko Typklasse 10
  354,53 € / Jahr (AXA Mobil Online)

Berechnungsbasis: Mann, 35 Jahre alt, ledig, kinderlos, 9.000 km/Jahr, Einzelhandelskaufmann, Privatgrundstück, Standort: Rendsburg, SF4/ 48%(Haftpflicht) 45%(Vollkasko), Selbstbehalt 150€

Jeweils der günstigste Tarif laut check24.de

 

Kosten pro Kilometer

0,23 € / km (mit Haftpflicht)

0,24 € / km (mit Teilkasko)

0,25 € / km (mit Vollkasko)

Berechnungsbasis: 9000km/Jahr, Steuern, Versicherung,  TÜV-Kosten, Verbrauch, 200€/Sommerreifen, 200€/Winterreifen, 50€ Verschleiß, Kaufpreis: 3.287€ (Durchschnittspreis)

Abwrackprämie

01.2009 - 07.2010

Verschrottete Kadett (alle Generationen):     11.102 Stück

Monatliche Kosten

KFZ-Steuer 27,42 €
Haftpflicht 9,84 € 
Teilkasko 20,39 €
Vollkasko 29,54 €
Verbrauch (8,5 l / 100km) bei 750 km 63,75 Liter 
Bei einem Benzinpreis von 1.36 €/ Liter 86,70 € 
Wartung (Autowäsche/Pflegemittel/Parken) 15,00 € 
Gesamt mit Haftpflicht 138,96 €
Gesamt mit Teilkasko 149,51 €
Gesamt mit Vollkasko 158,66 €

Jährliche Kosten

Jährlich gesamt mit Haftpflicht 1.667,52 €
Jährlich gesamt mit Teilkasko 1.794,12 €
Jährlich gesamt mit Vollkasko 1.903,92 €

 



Marktwerte 

Neupreis: 15.385,-DM

15.385,00 DM aus dem Jahr 1980 entspricht heute (2016) der Kaufkraft eines Euro-Werts von:

17.304,60

(unter Berücksichtigung vom Umrechnungskurs 1 zu 1,95583 und der Inflation)

Stückzahl: ca. 2.100.000 Stück (alle Motorisierungen)


Kraftfahrt-Bundesamt-Statistik für dieses Modell

AUTO-Biografie

Ich weiß eigentlich nur noch, dass ich ursprünglich aus Belgien komme - genauer aus Antwerpen. Mit vielen anderen D-Kadetten rollte ich aus dem Werk 2 und kam zum Händler.

An meine beiden ersten Besitzer kann ich mich nun, nach 36 Jahren leider beim besten Willen nicht mehr erinnern.

Einer der beiden muss mir aber mal ein Glashubdach verpasst und eine Anhängerkupplung beschert haben.

 

Reichshof 51580

Für mich stand fest: ich bin ein Landei. Ich fühle mich hier pudelwohl: nicht viel Verkehr, genug Platz, keine Hektik.

Gustav Wilhelm war schon ein Guter.

Im April 2005 kam ich zu Gustav - ein älterer Herr der meine einfache Technik und meine Übersichtlichkeit schätzte. Das Nummernschild war klasse: Es fing mit GM an - wie General Motors! Er fuhr mich immer recht defensiv - ich muss sagen: wir waren ein gutes Team! Ab und zu wurde ich sogar mal gefordert und musste Holz oder Müll per Anhänger durch die Gegend fahren. Es war schon eine nette Zeit mit ihm.

Doch leider ging es ihm gesundheitlich immer schlechter. Das Ein und Aussteigen fiel ihm immer schwerer.

 

Im Juli 2011 fuhr ich mit seinem Sohn Dieter zum TÜV - dort wurde eine H-Abnahme gemacht und am nächsten Tag bekam ich neue Nummernschilder und wurde nun auf Dieter zugelassen.Das war für mich das endgültige Zeichen, dass sein Vater Gustav wohl nicht mehr aus dem Krankenhaus zurückkehren würde. Ich konnte weiterhin auf meinem Parkplatz parken, musste nicht umziehen - nur jetzt fuhr ich nur noch mit Dieter. Er fuhr aber nur selten mit mir - da ich sein Zweitfahrzeug war. Er kam auch nicht so richtig mit mir klar. Waren wohl nur sentimentale Gefühle, weshalb er mich noch behielt.

Mein Besitzer Nummer 5: Der Frank aus Itzehoe. Am 23.04.2012 wurde ich auf seinem Namen zugelassen und rollte fortan durch die Kreisstadt und Hamburg. Eigentlich ein ganz netter Kerl. Hier hatte ich fast immer einen überdachten Schlafplatz zusammen mit vielen anderen Autos. So ähnlich wie ein Motel - eben einfach ein zweistöckiges Parkhaus.

Mit ihm habe ich so einige lustige Situationen erlebt. Er fand mich für die Stadt ganz praktisch. Seine Freundin fand mich auch gar nicht so schlecht.

An einem sonnigen Samstag im Mai kam er tatsächlich mit Scheibenreiniger, Spatel, Schere, Stift UND Scheibenfolie zu mir. Ich war entsetzt! Was soll da jetzt kommen? Bappt der mir nun meine hinteren Scheiben dicht, wie die anderen Polos und Gölfe, die mir immer öfter mit dunklen Scheiben begegnen? Och nööö... der Tag war schon wieder gelaufen.

Aber nein, der nahm Maß von meinem Hubdach! Aber warum?! Dafür habe ich doch extra die beiden Rollos. Es war eine ziemliche Fummelarbeit. Fluchend musste er insgesamt 3 Mal neu schneiden, bis er den Fetzen faltenfrei an meine Dachscheibe geklebt hatte. Ich fand es blöd - war ja noch nicht mal gerade ausgeschnitten sondern nur mal eben auf die Schnelle, weil er beim 3. Anlauf schon keinen Bock mehr hatte.

Zum Glück reichte ihm diese Bastelstunde - für die anderen Scheiben wollte er es sich nochmal überlegen.

Schließlich wurde auch wieder mal mein Auspuffgummi porös. Aber statt einfach ein Neues zu kaufen, wurde mir das noch vorhandene Gummi einfach verkehrt herum wieder draufgesteckt mit dem erbärmlichen Ergebnis, dass mein Auspuff nun der neue Tiefpunkt war. Sah unmöglich aus. Da brachte auch die Blende nix, die das rostige Endrohr verdecken sollte.

Nachdem das Dach nun so herrlich lieblos mit der Folie verschandelt war, sah ich nur eine Chance, um ihm meine Meinung dazu zu zeigen - in flüssiger Form. Schön auf der Fahrerseite ließ ich es bei langanhaltendem Regen reinlaufen und auf seinen Sitz tropfen. Das regte ihn natürlich auf. Aber wie es eben so seine Art war, wurde noch nicht mal das Geld für eine läppische Dichtung in die Hand genommen, sonden lediglich Taschentücher dazwischengestopft und nach jedem zweiten Schauer ausgewechselt. Womit hab ich das verdient?

Er fasste schließlich den Entschluß, mich zu verkaufen. Na, nun war ich aber gespannt!

Mitte September 2015  kam der jüngere Dennis und war von meiner Berlina-Ausstattung recht angetan. Okay, ich war zuversichtlich, daß es nun wieder bergauf gehen würde...

Mein neues Leben: Laternenparker mitten in Uetersen zwischen den ganzen jüngeren Autos. Meine Laune sank so tief wie mein Auspuff.

Ich kam in eine Familie mit Kindern. Warum auch nicht.

Bestimmt zerfetzen die meine Sitze und schmieren Kaugummis in die Ritzen.

War mir aber auch egal. "Die ganze Welt kann mich doch mal" dachte ich so bei mir.

Aber mir wurden Überzüge über die Sitze gespannt.

Klasse - immerhin wurden so meine Polster geschützt!

Aber ich blieb depressiv.

Mir gefiel es dort nicht in dieser engen Strasse in der Stadt und den vielen Ampeln.

Dennis redete bald nur noch von seinem Senator B und dass der ja so viel besser sei wie ich. Ich sei ja nur eine Notlösung.

Schließlich nahm er sich meine rostigen Endspitzen vor - neue Bleche wurden eingeschweißt. Jedoch wurde ich nicht nachlackiert. Ich war stinksauer! Jetzt fuhr ich also mit schwarzen Ecken rum.

Aus lauter Frust schmieß ich sogar eine Radkappe ab - aber das hat mein Besitzer gar nicht gemerkt. Erst Tage später fiel es ihm auf - aber er kaufte mir keine Neue. Na toll! Dann eben nicht!

"Alterspflege" - von wegen! Nicht mal meine Fussmatten erneuerte er, obwohl die Fahrermatte schon komplett durchgescheuert war. Von Innenraumpflege mal ganz zu schweigen. Kein Staubwischen, kein Aussaugen, nix.

So wurde ich dann auch bewegt.....jeden Tag nur 3km zu seiner Arbeit und zurück - als ob ich nicht mehr schaffen würde! Pfff.....echt unmöglich der Kerl!

Nicht mal 5 Monate später hatte ich die Schnauze voll.

Nun sprang ich eben auch nur noch an, wenn ICH Bock hatte. Da fing er richtig an zu Schimpfen und drohte mir mit Verkauf. Soll er doch! Hauptsache kein Kiesow-Friedhof und weg von hier.

Er machte tatsächlich Ernst!

Einige Tage später kam ein alter Honda Prelude zu meinem Firmenparkplatz gefahren und ein Herr stieg aus und schaute mich an - sogar mit Magnetkarte bewaffnet. Er setzte sich rein und startete meinen Motor - und warum?  - Weil ich es zugelassen habe, hehe! Schließlich wollte ich hier ja weg. Eine Probefahrt ließ Dennis nicht zu, weil die Besichtigung ja während seiner Arbeitszeit stattfand. Der Herr meinte, er würde mich am nächsten Tag abholen.

 

Den ganzen Tag habe ich auf ihn gewartet - schließlich wurde es schon dunkel - okay, Ende Januar wird es eben früh dunkel. Dennis hat sein modernes Radio wieder ausgebaut und mir das alte E-Kadett-Radio wieder angeschlossen und lose reingeschoben. Eigentlich wollte er auch noch Ersatzteile in den Kofferraum werfen - aber das ließ er auch nach. Ich wurde schon wieder sauer! Innerlich kochte ich! Sollte ich etwa doch hier bleiben? Der neue Besitzer kam einfach nicht ran. Kein Honda in Sicht - den hätte ich ja mit seinen Klappscheinwerfern auch im Dunkeln sofort erkannt. Ich hatte schon wieder keinen Bock mehr.

Doch dann kam der Herr doch noch - aber mit einem A6 und einem weiteren Fahrer.

Leider hatte ich mich aber den ganzen Nachmittag schon soo geärgert, daß ich keine Kraft mehr hatte um Anzuspringen. Lässt mich der Honda-Typ nun hier zurück?! Ich bekam Angst und dachte schon wieder an diesen Kiesow-Friedhof. Aber nein! Der A6-Fahrer und Dennis schoben mich an und schon sprang auch mein Motor an.

Nix wie weg!!!!

Und ab ging´s auf die A7 Richtung Norden! Mein neuer Besitzer fluchte während der ganzen Fahrt über das Radio was immer wieder aus dem Schacht rutschte, meinen fehlenden 5. Gang, mein Armaturenbrett bezeichnete er als "Schrankwand" und der Feierabendverkehr im Dauerregen machte es nicht besser.

Ich hingegen freute mich über den Auslauf - endlich mal wieder über 100 km/h fahren!

Schließlich rollte ich in eine Halle in der auch schon ein alter Scirocco und ein Ford Probe vor sich hin schlummerten. Coool! Hier habe ich auch noch ein Dach überm Dach! Ich war begeistert! Der A6-Fahrer kam auch dazu und schüttelte nur den Kopf: "Was wollt ihr denn mit sowas?!" Darauf mein neuer Besitzer: "Mona wollte den haben. Ich hab damit nix zu tun!" und öffnete meine Haube, um nach der Batterie zu sehen. Dennis hatte ihm gesagt, ich wäre deshalb nicht angesprungen, weil meine Batterie so alt und wohl defekt sei. Aber die Batterie war noch in Ordnung. So, was hatte er da gesagt? Eine Mona wollte mich haben? Eine Frau???

Na, da werde ich meinen Charme spielen lassen! Die krieg ich rum!

Eine halbe Stunde später kam sie also, meine erste BesitzerIN!!! Es war wohl Liebe auf den ersten Blick: "Hey, die Lackierung gefällt mir - hübsche Farbe! Mann, ist der hoch im Vergleich zum Krümel!" Sie schaute mich ausgiebig an, amüsierte sich über die Rollos an meinem Glashubdach, entfernte alle Sitzbezüge und meinte sofort: "Da kommt aber wieder ein originaler Grill rein mit Chrom!" Die gefällt mir!!! Sie setzte sich rein und machte das Radio an. Da bin ich wohl etwas übers Ziel hinaus geschossen.... Gene Simmons sang die Zeilen "I WAS MADE FOR LOVING YOU, BABY AND YOU WAS MADE FOR LOVING ME" und Mona brach in schallendes Gelächter aus: "Ausgerechnet KISS!!!"

Wir sind füreinander bestimmt - ich weiß es genau!

Leider sprang mein Motor an diesem Abend nicht mehr an. Auch an den beiden darauf folgenden Tagen nicht. Auch nicht mit Überbrücken. Monas Partner Jürgen, der mich abgeholt hatte verbrachte viele Stunden in meinem Motorraum trotz der Kälte.

Der Jürgen machte sich fleißig auf die Fehlersuche und zog alle meine losen Schrauben nach. Er meinte zu Mona: "Dein Opel hat nicht nur eine Schraube locker! Am Anlasser, Ventildeckel, Ölwanne - der hat sämtliche Schrauben locker!" und schüttelte verständnislos den Kopf. Dann prüfte er meine Zündkerzen und meine Verteilerkappe, die mir mit Gewalt falsch herum drauf geklammert wurde. "Das kommt erstmal alles neu! Kannst gleich reingehen und bestellen. Ölwechsel mache ich gleich mit." Endlich mal einer mit Ahnung! Als das gemacht war, sprang ich auch sofort an, lief ruhiger und das 1. Ziel mit meiner neuen Besitzerin war die Waschbox im Nachbarort. Ich fühlte mich seit langem mal wieder sauber und topmotiviert!!!

Nach den ersten Regenschauern stellte Mona auch fest, dass ich am Dach nicht ganz dicht war. Dort bekam ich eine Dichtung eingesetzt - war in 5 Minuten fertig. Mein Auspuff wurde auch vernünftig mit einem neuen Gummi befestigt und ich bekam einen originalen alten Aufkleber mit Werbeslogan auf meine Heckscheibe geklebt. Apropos Scheibe: sie kratzte sogar die Folie von meinem Hubdach wieder runter. Einen originalen Chrom-Grill bekam ich auch! Ich war begeistert!

Doch Mona wollte mich wohl gar nicht behalten: "Der Kadett ist ja nur die Vertretung für den Civic. Wenn der nochmal TÜV kriegt, geht der Kadett wieder." Neeeiiiiinnnn!!!!!!! Nicht schon wieder!!! Ich will hier nicht weg!!

Natürlich hoffe ich nun, dass der alte rostige Honda die nächste Hauptuntersuchung nicht schafft.

Ich habe sie immer brav zur Arbeit gefahren. Sie hat mit mir Fotos gemacht und sogar ein Video! Ich fühlte mich nach langen Jahren endlich wieder geliebt! Langsam wurde es auch wieder wärmer. Mona meinte an einem Nachmittag: "So, der Civic wird ja wieder und für den Sommer will ich den Scirocco fahren!" Pffff......Verräterin!!!!! Ich wusste ja, dass ich nur die "Vertretung" bin - aber dass ich nun auch noch für einen VW das Feld räumen soll....ich war fassungslos! Sie fuhr mit mir sogar zu einem Oldtimertreffen nach Rendsburg! Mann, war da viel los! Ich war völlig aus dem Häuschen! Viele Leute schauten mich an, tätschelten mich, setzten sich sogar rein. Ich schwebte auf Wolke 7. Ein Verkaufsschild hat Mona auch noch rein gelegt. Und als ich schon gar nicht mehr damit gerechnet hatte, kam mein neuer Besitzer auf mich zu. Er war recht groß - für mich als Raumwunder absolut kein Problem! Einen schwarzen Schäferhund hatte er auch dabei - auch der hatte hinten genug Platz. Es folgte eine Probefahrt und der Deal war perfekt. Nun heisst es "Bye Bye, Mona!"


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Kommentare: 2
  • #1

    Danny Gilbert (Montag, 06 Juni 2016 18:36)

    Da hast du dir aber ordentlich Mühe gegeben! Schon erstaunlich wie sehr so ein Brot-und-Butter-Auto faszinieren kann. Fängt für mich schon an diesem gelochten Himmel an....Kleinigkeiten, die mir sofort wieder einfallen....danke dafür!

  • #2

    Susanne Grams (Mittwoch, 08 Juni 2016 00:11)

    RESPEKT! Die Geschichte ist recht unterhaltsam. Ich habe herzlich gelacht! Also ich mag jetzt den Kadett noch lieber als ohnehin schon.